Fridolin.




Ich sitze auf einem heimeligen Retro-Sofa, mit einem Magazin auf dem Schoß und lasse mich von guter alter Soulmusik berieseln. Der Besitzer des "Fridolin" höchstpersönlich steht hinter den Plattentellern. Die Gäste im Café sind kunterbunt gemischt: Von "Ehrenfelder Hipster" bis hin zum jungen Pärchen mit Baby. Ich habe mir eine gemütliche Sofaecke direkt neben der Theke ausgesucht. Für einen Sonntagnachmittag ist es relativ ruhig - das liegt wohl daran, dass die Leute entweder noch Karneval feiern oder ihre Wunden der letzten dollen Tage lecken und lieber Zuhause ausnüchtern. Aber bei diesem sonnigen Wintertag ist es fast eine Schande, nicht mal den Kopf gen Sonne zu strecken. Ich habe durch eine vegane Gruppe bei Facebook von diesem Ort erfahren und war überrascht nicht schon vorher hier gewesen zu sein. Tatsächlich existiert dieses Café erst seit November 2014 - wie ich von einem netten Mädchen hinter der Theke erfahre. Zuvor war hier ein unscheinbares Lokal, welches mich nie reizte zu betreten. Das sah beim Betrachten der Fotos zum Café "Fridolin" schon ganz anders aus. Die Einrichtung im Stil der 1960er bis 1970er und die Wohnzimmeratmosphäre hat mich sofort überzeugt - diesen Ort musste ich live erleben. Und es ist genau wie erwartet. Hier herrscht ein 'Zuhause-Gefühl': Junge und sehr freundliche Servicekräfte, frischgebackener Kuchen (auch vegan!) und die besten Limonaden, die der Markt momentan zu bieten hat. Ich sitze da, genieße meine süße Sünde in Form eines Schokolade-Vanille-Cupcakes, schlürfe an einer leckeren Minzlimonade, lese meine 'Flow' und grinse deppert durch die Gegend. :)


Ach, und wer sich für die süße Story hinter dem Namen "Fridolin" interessiert, sollte folgende Zeilen lesen:

"Wer das Fridolin betritt, den wird es nicht wundern, dass das Café nach einem kleinen Postfahrzeug benannt worden ist. „…er sieht aus wie ein Fridolin!” soll ein Arbeiter beim Anblick des Prototyps ausgerufen haben und fortan trug das Fahrzeug, das sich mit seiner Kastenform von den größeren Postfahrzeugen deutlich unterschied, diesen heiteren, nach guter Laune klingenden Namen. Von 1964 bis 1973 im Dienste der Deutsche Bundespost, wurde ein Fridolin danach von der Familie der Café-Betreiber eigenhändig zu einem kuscheligen Reisemobil umgebaut und war mit ihnen viele Jahre in ganz Europa unterwegs. Und auch wenn die Zeit nicht ganz spurlos an ihm vorübergegangen ist, so rollt der Fridolin noch heute dank liebevoller Pflege seiner Eigentümer über die hiesigen Straßen und entlockt allen, die ihn erblicken, ein wehmütiges Lächeln." (Quelle: Facebook/Fridolin.)











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