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Fremdgegangen: Streifzüge durch die Hauptstadt


Letzte Woche habe ich in der Hauptstadt ordentlich Geld verprasst – die gute Nachricht: Fast alles davon ist in meinem Magen gelandet und durfte vorher meine Geschmacksnerven erfreuen. Berlin war, wie immer, eine große Freude! Ich habe unglaublich tolle Menschen getroffen, spannende Straßen erkundet und großartige Cafés besucht. Vor allem aber habe ich versucht, die Stadt mit allen Sinnen aufzusaugen und zu genießen – und ich glaube, das ist mir ziemlich gut gelungen.

Ein süßer Start in den Tag: Frühstück im „Napoljonska“

Für mein erstes Frühstück in Berlin entschied ich mich für das Napoljonska“ auf der berühmten Kastanienallee. Das hübsche Café fällt sofort auf: zarte Rosétöne, karierte Tischdecken und knallbunte Lampen schaffen eine charmante, fast verspielte Atmosphäre. Trotz des vollen Hauses war die Stimmung angenehm entspannt und gemütlich.

Meine Wahl fiel auf ein Panini mit Manchego und jeder Menge Sprossen – eine ziemlich fettige, aber dennoch unglaublich leckere Angelegenheit. Die außergewöhnliche Kombination hat mich absolut überzeugt.

Fazit: Ein wunderbarer Ort für einen entspannten Start in den Tag – und definitiv eine Empfehlung für alle, die mal etwas anderes ausprobieren möchten!








Am Abend durfte ich ein echtes Highlight erleben: Direkt an der Warschauer Straße hat im Mai das „The Bowl“ eröffnet, und es wurde mir schon vor meiner Reise wärmstens empfohlen. Der Hype ist absolut gerechtfertigt. Ich war begeistert von meiner „California Bowl“, die einfach großartig war. Hier werden ausschließlich vegane Zutaten verwendet, die das Biosiegel tragen und ohne Zusatzstoffe verarbeitet werden – ein echtes Plus.

Wie der Name schon verrät, wird jedes Gericht in einer Schüssel serviert, was das Konzept noch sympathischer macht. Es passt perfekt zum aktuellen Trend und kommt wirklich gut an. Der Laden war bis auf den letzten Platz voll, und auch die Schlange vor der Tür wurde im Laufe des Abends nicht kürzer – der Erfolg ist definitiv da. Läuft!


Edit: Das The Bowl ist mittlerweile dauerhaft geschlossen

Am folgenden Tag war ich auf der Wiener Straße nahe dem Görlitzer Park unterwegs und hatte einen ganz besonderen Laden im Visier: „Original Unverpackt“. Dieser Supermarkt verzichtet vollständig auf Verpackungen – Nachhaltigkeit ist hier das zentrale Thema. Seit der Eröffnung im Jahr 2014 gab es schon zahlreiche Medienberichte, und nun wollte ich mir das Konzept endlich selbst anschauen.

Ich schlenderte neugierig durch die Gänge und ließ meinen Blick über das vielfältige Sortiment schweifen. Es reicht von Nudeln, Getreide, Gewürzen, Nüssen, Obst, Gemüse und Spirituosen bis hin zu Hygieneartikeln wie Haarseife und Zahnpastatabletten. Eine wirklich clevere Idee, die ich voll und ganz unterstütze.

Die Produkte können in Gläser, Papier- oder Jutebeutel verpackt werden, oder man bringt seine eigenen Behälter mit und füllt sie direkt vor Ort. Ich finde es eine tolle und durchdachte Alternative für den Alltag. Als Berliner wäre ich auf jeden Fall öfter dort – ein großartiges Konzept!






Am Sonntag ging es bei schönstem Herbstwetter zum bekanntesten Flohmarkt Berlins – dem Mauerpark. Was kann man dort neben Feilschen und Shoppen noch besonders gut? Essen! Von Falafel, gebackenen Kartoffeln und japanischen Snacks über südamerikanische Leckereien bis hin zu indischen Spezialitäten – die Auswahl ist riesig. Die Qual der Wahl ist hier definitiv Programm. Besonders angesprochen hat mich der vegane Gyros, und ich wurde nicht enttäuscht: Mit Kraut, Salat, Seitan und Tzatziki – einfach top!

Am nächsten Morgen zog es mich ins „Fleury“, ein charmantes französisch angehauchtes Café auf dem Weinbergsweg, nahe der Haltestelle Rosenthaler Platz. Nachdem ich meinen Kaffee und das Baguette bekam, merkte ich jedoch schnell, dass mir die Geräuschkulisse im vollbesetzten Café einfach zu hoch war. Zum Glück hat das Café auch einen Außenbereich. Da es für einen Novembertag überraschend mild war, konnte ich mein Frühstück draußen fortsetzen. Und als ob es so bestellt war, zeigte sich die Sonne pünktlich zwischen den Wolken. Besser geht’s kaum!








Als Portugiesin konnte ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, auch einen Blick ins portugiesische Lokal Galão gegenüber zu werfen. Dort gönnte ich mir ein „Bolo de Arroz“ – ein kleines Reisküchlein – und einen Milchkaffee „to go“, der tatsächlich ein wenig nach Urlaub schmeckte… Oder war es vielleicht doch nur meine Psyche und mein Wunschtraum? Wahrscheinlich letzteres.

Das letzte Café, das hier wirklich eine Erwähnung verdient, ist das „Gipfeltreffen“ in Kreuzberg. Stilvoll ist noch untertrieben. Es ist unglaublich schlicht und dabei so wunderschön. Einige Gäste vertieften sich in ihre Bücher oder tippten auf ihren Laptops, während ich mit einer guten Freundin über das Leben philosophierte und die angenehm unaufgeregte Atmosphäre genoss. Alte Holzstühle und Holztische, alle individuell, stehen neben modernen Industrielampen und – völlig konträr – Kronleuchtern. In der Ecke stapelt sich gespaltenes Holz für den weißen Kachelofen. Auf jedem Tisch steht ein Kerzenständer aus Messing und eine Flasche mit getrocknetem Weizen. Wunderschön. Schlicht. Einfach. Ich liebe es.

Dass sich mein Berlin-Trip an diesem Ort dem Ende zuneigt, setzt dem Ganzen die glänzende Krone auf. Ich freue mich jetzt schon auf meinen nächsten Besuch in dieser ganz besonderen Stadt – mit all ihren Ecken und Kanten, ihren verrückten und tollen Menschen, ihrem Dreck und ihrer Schönheit.


*Das Café Gipfeltreffen ist dauerhaft geschlossen, an der Stelle ist nun ein Frühstückslokal


Das wunderbare Gipfeltreffen



Gipfeltreffen in Kreuzberg



Schönheit von Simplizität: Gipfeltreffen

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